Die Stiftung Kieler Sporthilfe fördert die Sporttalente der Region im Olympiajahr 2024 mit dem zweithöchsten Betrag ihrer 30-jährigen Geschichte. Mit insgesamt 70 800 Euro werden 28 Sportlerinnen und Sportler finanziell unterstützt. Das sind rund 10 000 Euro und acht Geförderte mehr als im Vorjahr. Zudem verlängerten die Kieler Nachrichten sowie die Kieler Volksbank, die beiden Gründer der Stiftung, ihre Partnerschaften um jeweils drei Jahre bis 2026.
„Wir bemühen uns verstärkt um Unterstützung aus der Kieler Wirtschaft“, betont Gerhard Müller, Vorsitzender der Stiftung Kieler Sporthilfe. „Bei der Förderung konzentrieren wir uns auf olympische Sportarten und wollen Sportlerinnen und Sportlern die Chance geben, sich sorgenfrei auf die Wettkämpfe vorbereiten zu können.“ Wettkämpfe wie die Olympischen Spiele 2028, für die unter anderem Sportler wie der Beachvolleyballer Momme Lorenz, Segler Ole Schweckendiek oder Hindernisläuferin Adia Budde in Frage kommen könnten. Bedingung für die Aufnahme in die Stiftung ist eine Platzierung unter den Top-3 bei norddeutschen bzw. unter den Top-8 bei deutschen Meisterschaften.
„Die Förderung ist sehr wichtig für mich“, sagt Luca Hey, seit diesem Jahr neu von der Stiftung bedacht. Der Hürdenläufer vom THW Kiel landete bei der deutschen Meisterschaft im vergangenen Jahr in Kassel auf Platz vier. Der 24-Jährige studiert Elektrotechnik an der FH Kiel, erhält Bafög. Für einen Nebenjob bleibt bei den vielen Trainingseinheiten keine Zeit.
„Ich lebe noch recht sparsam, muss aber für Schuhe und Spikes pro Jahr mindestens 700 Euro zahlen“, sagt Hey. „Sonst muss ich mir überlegen, wo ich im Alltag weitere Abstriche machen kann.“ Mit der Unterstützung weiß er ein Polster auf seiner Seite, um die Ausgaben für Material und Reisekosten zu stemmen, während er auf die DM in diesem Jahr hintrainiert. „Ich will auf jeden Fall wieder im Finale stehen und eine Bestzeit laufen. Unter 51 Sekunden wäre ein Traum, aber das wird nicht einfach.“
Ebenfalls neu im Team der Kieler Sporthilfe sind die Seglerinnen Emma Kohlhoff und Anna Barth – kürzlich bei der Wahl Kiels Sportler 2023 als „Überraschung des Jahres“ ausgezeichnet. „Wir freuen uns auf den Austausch mit vielen spannenden Kontakten – das ist in sportlicher Hinsicht sehr wertvoll für uns“, sagt Kohlhoff. „Die finanzielle Unterstützung ist dazu wie die Kirsche auf der Sahnetorte.“ Das Segel-Duo kann somit einen Teil der Material- und Reisekosten decken.
Ebenfalls neu mit einer Förderung bedacht sind der Windsurfer Hannes Gobisch, die Judoka Mia Manukyan, die Segler Simon Heindl und Conrad Jacobs sowie die Turnerin Greta Horn. Dagegen nicht mehr dabei ist die Windsurferin Lina Erpenstein – aus Altersgründen, so Müller. Der Vorsitzende freut sich, mit der Kieler Stiftung Sporthilfe auch 2024 eine Olympia-Kampagne zu starten. Unter dem Titel „Rückenwind“ sollen Kiels Sportlerinnen und Sportler in Paris ins Rampenlicht gestellt werden.