Nach den Olympischen Spielen 2021 in Tokio hatte die Stiftung Kieler Sporthilfe letztmals Geförderte, Toppartner und Partner und Freunde zu einem Olympia-Rückblick in die Lille-Brauerei eingeladen. Am 13. Oktober kamen 80 Gäste und elf der derzeit geförderten Sportlerinnen und Sportler bei Süverkrüp Mercedes-Benz Kiel zusammen. Die Idee dazu hatte Dr. Constantin Niemann, Kuratoriumsmitglied der Sporthilfe und Juniorchef des Autohauses in der Daimlerstraße, das sich nach seinem Umbau optisch und technisch hervorragend für ein solches Event eignet.
Gerhard Müller, der Sporthilfe-Vorsitzende, und seine Vorstandskollegen Timo Grabowski, Steffen Schneekloth und Dr. René Schwall freuten sich über das Kommen von Toppartnern wie Christian Heinrich (KN) und Torsten Levsen (Denker & Wulf), der die Stiftung nicht nur in dieser Funktion unterstützt, sondern kürzlich zu seinem Geburtstag auf Geschenke verzichtet und um Spenden für die Talentförderung gebeten hatte, die er schließlich auf 2000 Euro aufstockte.
Müller berichtete, dass die 1994 von KN und Kieler Volksbank gegründete Sporthilfe seitdem knapp 850000 Euro für Fördermaßnahmen ausgegeben hat. Seit 2014 vergrößerten Kuratoriumsmitglieder wie Dr. Mark Krauss, Michael Schütz, Eike Wolf, Michael Wormuth und Rainer Ziplinsky gemeinsam mit Steffen Schneekloth und Gerhard Müller die Anzahl der Toppartner und Partner beträchtlich, wovon die Geförderten seitdem profitieren. 2023 werden 21 Sportlerinnen und Sportler mit insgesamt 60000 Euro begleitet.
Nicht alle Athleten konnten bei Süverkrüp dabei sein. Lasersegler Ole Schweckendiek und Beachvolleyballer Momme Lorenz bereiten sich gerade auf ihre U21-Weltmeisterschaften vor, die Windsurfer Lena Erpenstein und Anton Richter bestreiten Waveriding-Worldcups, und die Segel-Teams Maru Scheel/Freya Feilcke und Linov Scheel/Max Stingele befinden sich in Trainingslagern.
Die 29er-Segler Per und Frederik Schwall, im Sommer Vizeeuropameister geworden, erzählten im Interview mit Gerhard Müller von ihrer bevorstehenden Reise zur Jugend-Weltmeisterschaft nach Brasilien. „Das wird ein cooles Event, bei dem wir das einzige 29er-Team sein werden“, sagte Steuermann Per Schwall voller Vorfreude. Beide haben wie Windsurfer Leo Richter erfolgreiche Väter: René Schwall war Weltmeister im Tornado und hatte bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney mit Gäbler die Bronzemedaille gewonnen, Worldcup-Windsurfer Philipp Richter war unter anderem Vizeweltmeister im Slalom. „Uns bringt die Erfahrung unseres Vaters weiter“, bestätigte Leo Richter.
Vielseitigkeitsreiterin Julia Schatzmann trainiert seit diesem Jahr bei Dressur-Bundestrainer Jonny Hilberath und will sich in Zukunft auf die Dressur konzentrieren, da sie mit ihrem Pferd Mico nun in der S-Klasse starten kann. „Mein großes Ziel sind die Olympischen Spiele 2028“, verkündete die 25-Jährige. Eine Klasse für sich ist in Deutschland Adia Budde. Die 18 Jahre junge Leichtathletin vom TSV Altenholz ist bereits mehrfache deutsche Meisterin im 3000-m-Hindernislauf und war in diesem Jahr bei der U20-Europameisterschaft mit Silber dekoriert worden. hr nächstes Ziel: Die U20-WM 2024. Dann wird sie in adidas-Ausrüstung laufen. Steffen Uliczka, 2012 in London als 3000-m-Hindernisläufer dabei, überraschte Adia Budde bei Süverkrüp spontan mit der Zusage für einen Ausrüstervertrag.
Mit Erik Dukow und Nikita Nikitenko präsentierten sich zwei junge Judoka den Gästen. „Wir können noch zwei Jahre in der U21 starten und wollen noch einiges gewinnen“, sagte Erik Dukow. Benjamin Taylor erzählte, dass er sich 2024 nach seinem Abitur erst einmal ganz auf Golfen konzentrieren wolle. „Mein Traum ist, Profi zu werden“, sagte der 18-Jährige. Deutlich weiter in ihrer sportlichen Karriere sind die Bronzemedaillengewinner von Tokio. Judoka Dominic Ressel, gerade 30 Jahre alt geworden, ist nach einer Knieoperation im Sommer wieder fit. Um in der Klasse bis 81 Kilogramm die Olympia-Qualifikation zu schaffen, wird er einen besonderen Weg beschreiten: „Ich will mich drei Wochen intensiv in Japan vorbereiten, weil ich dort viel mehr Trainingswettkämpfe bestreiten kann.“
Das Nacra-17-Team Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer hat als WM-Siebte den Startplatz für Olympia 2024 bereits gesichert und muss in Deutschland keine Konkurrenz fürchten. „Wir wollen in Marseille wieder eine Medaille gewinnen“, bekundete Alica Stuhlemmer.
Am Ende des Abends kamen „Bierdeckel-Spenden“ in Höhe von 2000 Euro zusammen. Die vom Autohaus Süverkrüp initiierte Aktion wird außer der Sporthilfe noch drei weitere Gewinner haben, denn das Mercedes-Team um Constantin Niemann wird unter allen Teilnehmern drei hochkarätige Preise verlosen. „ Eine tolle Aktion“, bedanke sich Gerhard Müller für dieses Engagement und den gelungenen Abend.