Lorenz Schümann ist einer der besten deutschen Beachvolleyballer. Der 27-Jährige wurde vom Deutschen Volleyballverband mit seinem neuen Partner Nils Ehlers als eines von zwei Nationalteams ausgewählt. Das wissen in der Handball- und neuerdings Fußball-Stadt Kiel allerdings nur Fachleute. Doch Schümann, der für die FT Adler spielt, ist ein Kieler Top-Sportler. Ein Grund für die Stiftung Kieler Sporthilfe (SKS), den Studenten in die Förderung aufzunehmen.
Die weiteren Neuen sind die 49er-Segler Linov Scheel und Max Stingele, die letztjährigen Sechsten bei der Europameisterschaft vom Kieler Yacht-Club, sowie der 15 Jahre alte Schwimmer Niels Paul Möller vom SV Neptun, Vierter bei den deutschen Jahrgangsmeisterschaften 2017 über 100 m Brust sowie Sechster über 200 m Brust. Dies gab der SKS-Vorsitzende Gerhard Müller während der Kuratoriumssitzung bekannt. Somit wird die Stiftung Kieler Sporthilfe im laufenden Jahr 18 Sportler unterstützen, darunter Judo-Vizeeuropameister Dominic Ressel, Ruder-Europameisterin Frieda Hämmerling oder die Segler Justus Schmidt/Max Boehme, die WM-Fünften in der 49er-Klasse. Wie Lorenz Schümann besitzen diese Sportler eine realistische Perspektive auf den Start bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio. „Wir haben neben Handballern und Fußballern herausragende Leistungssportler in Kiel. Doch die haben es schwer, die Saison zu finanzieren. Darin sehen wir unsere Aufgabe“, erklärte SKS-Vorstandsmitglied Steffen Schneekloth. Schneekloth ist gemeinsam mit Gerhard Müller sowie den Kuratoriumsmitgliedern Dr. Mark Krauß, Michael Schütz, Michael Wormuth und Rainer Ziplinsky dafür verantwortlich, dass sich der Sporthilfe-Etat in den vergangenen Jahren kontinuierlich erhöhte. Konnten 2017 noch 49000 Euro für Fördermaßnahmen ausgegeben werden, so werden es anno 2018 82800 Euro sein – Rekord. Die enorme Steigerung ist auf die diversen Aktivitäten dieses Sextetts zurückzuführen. So konnte die Anzahl der Top-Partner um Citti, die Personalentwicklungsagentur Rasch & Brasse Training sowie Dr. Carl Hermann Schleifer auf zehn und die Zahl der Partner um die Concert- und Management GmbH von Bernd Hölcke sowie Rumpf Gartenbau auf fünf gesteigert werden.
Die Top-Partner, die die Arbeit der Sporthilfe jährlich mit 5000 Euro begleiten und die Partner, die mit 2500 Euro im Boot sind, sind die wesentlichen Stützen der Stiftung, die darüber hinaus weitere Einnahmen bei einem Golf- und Skatturnier generiert sowie von vielen Einzelspenden profitiert. Kuratoriumsmitglied René Schwall, mit Steuermann Roland Gäbler 2000 in Sydney Bronzemedaillengewinner im Tornado-Segeln, bezeichnet die Fördermaßnahmen als außerordentlich gut. „So viel Unterstützung haben wir früher noch nicht einmal von der Stiftung Deutsche Sporthilfe erhalten“, betonte der Kieler Mediziner. Und der Kuratoriumsvorsitzende Michael Wormuth berichtet von einer Trendumkehr: „Unser Bestreben ist, Kieler Talente so gut zu unterstützen, dass sie nicht in leistungsstärkere Hochburgen abwandern. Nun gibt es Top-Sportler, die aufgrund unserer Fördermaßnahmen nach Kiel zurückkehren wollen. Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung.“ Wohin diese Entwicklung führen wird, ist offen, aber der Traum der Stiftung lebt weiter: 2020 einen Olympiasieger oder eine -siegerin aus Kiel beglückwünschen zu dürfen. (sho)