Paul Kohlhoff und Alicia Stuhlemmer haben bei der Weltmeisterschaft der olympischen Mixed-Katamarane Nacra17 vor La Grande Motte in Frankreich Platz fünf erkämpft. Der 22-jährige Steuermann und seine gerade erst 18 Jahre alt gewordene Vorschoterin segelten mit ihrem Sieg im Medaillenrennen noch von Platz neun in die Top Fünf. Damit unterstrich die Crew vom Kieler Yacht-Club die gemeinsamen olympischen Ambitionen auf Kurs Tokio 2020 eindrucksvoll.
Paul Kohlhoff und Alicia Stuhlemmer, die von der Stiftung Kieler Sporthilfe gefördert werden, sitzen erst seit vier Wochen zusammen in einem Boot. Zudem musste sich Stuhlemmer als ehemalige Nacra17-Steuerfrau umstellen, weil sie im neuen Team die Rolle gewechselt hat und nun als Vorschoterin im Einsatz ist. „Sie hat eine herausragende Vorstellung geboten“, lobte Kohlhoff, „Alicia versteht alles sehr schnell und bringt viel Kraft mit.“ Den WM-Titel sicherten sich die erfahrenen Briten Ben Saxton und Katie Dabson vor den Spaniern Fernando Echavarri Erasun/Tara Pacheco van Rijnsoever und den italienischen Europameistern Tita Ruggero/Caterina Banti. Dass sich die Mannschaft nach der Galavorstellung im Medaillenrennen noch mit einem gewaltigen Sprung auf Platz fünf hatte verbessern können, kam sogar für die jüngste Mannschaft im Finale selbst überraschend. „Wir dachten, dass es vielleicht der siebte oder achte Platz werden könnte. Als uns dann die Nachricht erreichte, dass es Platz fünf geworden ist, konnten wir es kaum glauben. Wir sind begeistert und liegen mit dem Ergebnis deutlich über den eigenen Erwartungen.“
Ein großes Kompliment gab es von Trainer Marcus Lynch: „Die beiden foilen als einziges Team auch am Wind durch, das ist eine sehr starke Leistung.“ Mit ihrem fünften Platz hinter den Neuseeländern Gemma Jones und Jason Saunders ließen die Kieler gleich mehrere Olympiasieger und Weltmeister hinter sich. So konnte der spanische Olympiasieger Iker Martinez das Medaillenrennen mit Olga Maslivets nicht beenden und rutschte – mit Medaillenhoffnungen ins Finale gestartet – noch auf Platz neun ab. Die Olympia-Zweiten Jason Waterhouse und Lisa Darmanin hatten den Einzug ins Medaillenfinale als Gesamt-Elfte ebenso verpasst wie die argentinischen Olympiasieger Santi Lange und Cecilia Carranza, die diese Welttitelkämpfe an Position 13 beendeten. „Wir können wirklich sehr zufrieden sein“, sagte Paul Kohlhoff, „denn es herrschten nicht nur unsere Paradebedingungen. Für uns war es auch der erste Sieg in einem Medaillenrennen, also etwas sehr Besonderes. Aber wir sehen auch noch Luft nach oben und freuen uns auf das, was da kommt!“ (KN)