Gerd Hoffmann, Schatzmeister des Förderkreises im Golf Club Altenhof, hatte am späten Nachmittag des 12. Juli so eine Ahnung. Als er beim Sporthilfe-Cup mit seinem Flight noch fünf Löcher zu spielen hatte und es immer noch nicht regnete, meinte er: „Der Wettergott muss ein Freund der Stiftung Kieler Sporthilfe sein.“ So ganz falsch lag er mit dieser Einschätzung nicht. Der vermeintliche Wettergott ist allerdings ein völlig geerdeter Kieler: Meeno Schrader, Geschäftsführer der WetterWelt GmbH, hatte entscheidenden Anteil daran, dass das beliebte Benefizturnier am 12. Juli überhaupt in Altenhof veranstaltet werden konnte.
Aufgrund des dunkelblauen Regenradars für den Spieltag ab etwa 12 Uhr hatte Sporthilfe-Vorstand Gerhard Müller 24 Stunden zuvor Meeno Schrader angerufen und um eine exakte Prognose gebeten. Eine Absage der 21. Auflage des Sporthilfe-Cups drohte. Wer spielt schon gerne ein Charity-Turnier im Dauerregen. Der Wetterxperte ließ sich Ort (Altenhof) und Startzeit (13 Uhr) geben und meldete sich knapp zwei Stunden später: „Bis 16 Uhr bleibt es morgen bei eurem Turnier definitiv trocken. Danach zieht ein Tief von Niedersachsen über die Elbe heran, das erst etwa 19 Uhr stärkeren Regen bringt.“ Somit hatte sich eine Absage und eine Verschiebung des Sporthilfe-Cups auf August oder September erledigt. Und Meeno Schraders Prognose erwies sich als perfekt: Stärker zu regnen begann es erst nach 19 Uhr als die 104 Teilnehmenden bereits dem Grillbuffet zusprachen.
Altenhofs Präsident Carl-Christian Büll hatte bei der Begrüßung gesagt, dass der GC Altenhof ein sehr sportlicher Club sei mit u.a. einer Damenmannschaft in der 2.Bundesliga. Die Ergebnisse unterstrichen das. Bruttosieger mit 30 Punkten wurde Carlos Delfs, der gemeinsam mit Alexander Hoffmeister vom GCA für die deutsche AK18-Meisterschaft qualifiziert ist. Carlos Delfs hat auf dem Par-72-Platz 78 Schläge benötigt.
Sieger in der Nettoklasse bis Handicap 21,4 wurde Amrinder Bhinder (ebenfalls Altenhof) mit 88 Schlägen und 41 Punkten. Damit hat er sein Handicap von 19,9 auf 18,9 verbessert. Da Momme Lorenz als Sieger in der Nettoklasse ab 21,5 42 Punkte erzielt hatte, erhielt er den Wanderpreis. Der von der Stiftung geförderte Beachvolleyballer hatte mal seine Platzreife gemacht und nun sein erstes Turnier gespielt. „Das hat mit meinem Flight echt Spaß gemacht“, meinte der Olympia-Kandidat für 2028. In seinem Flight spielt u.a. Carlos Delfs.
Momme Lorenz schilderte den Golferinnen und Golfern vor der Siegerehrung, dass er am Wochenende zuvor mit Platz zwei auf der German Tour ein Topergebnis erreicht habe. Bislang sehr zufrieden mit ihrer Saison sind auch die Judoka Erik Dukow und Nikita Nikitenko, die U20-Weltmeisterschaften vor Augen haben. Für Dressurreiterin Julia Schatzmann, die gemeinsam mit 49er-Segler Per Schwall den Gin-Stand betreute, läuft es ebenfalls gut. Sie bestreitet inzwischen Turniere auf Grand-Prix-Niveau und strebt die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles an.
Zwischen dem letzten Trainingslager und dem Auftakt der olympischen Segelwettbewerbe vor Marseille waren Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer nach Altenhof gekommen. Die Bronzemedaillengewinner in der Nacra17-Klasse von Tokio 2021 zählen auch erneut zu den Favoriten. „Ganz klar, wenn man schon mal dritter war, will man dieses Mal nicht zehnter werden. Wir werden mit fünf, sechs anderen Teams um die Medaillen kämpfen“, schätzt Alica Stuhlemmer die Ausgangsposition ein.
Fazit nach dem 21. Sporthilfe-Cup: Mehr als 100 Spielerinnen und Spieler in guter Stimmung, etliche Handicap-Verbesserungen und ein Reinerlös für die Talentförderung der Sporthilfe von etwa 9000 bis 10000 Euro.
Hier finden Sie die Berichterstattung der Kieler Nachrichten vom 16.07.2024 >