Sie brauchte das perfekte Rennen und fand es wieder einmal in Tschechien: Olympiateilnehmerin Maya Rehberg unterbot beim „Golden Spike“-Meeting in Ostrau in einem Weltklassefeld die EM-Norm über 3000-m-Hindernis. Angenehme 18 Grad, kaum Wind und Teamwork mit der Europameisterin von 2014, Antje Möldner-Schmidt (LC Cottbus), verhalfen der Kielerin in 9:44,82 Min. zur zweitbesten Hinderniszeit ihrer Karriere. Lediglich bei der Erfüllung der Olympianorm war die 24-Jährige 2016 in Prag in 9:39,18 Min. noch schneller unterwegs.
„Ich bin total erleichtert“, sagte Rehberg nach einem mitreißenden Rennen überglücklich. Während sich die hochklassige Konkurrenz beim traditionsreichen Meeting auf eine wilde Tempojagd begab, hatte die von der Stiftung Kieler Sporthilfe unterstützte Athletin nur ein Ziel: „Irgendwie die EM-Norm von 9:45 Min. unterbieten.“ Seit fast zwei Jahren war die gebürtige Segebergerin kein Rennen in diesem Zeitenbereich mehr gelaufen und so passte es ganz gut, dass die frühere Europameisterin Antje Möldner-Schmidt nach ihrer Babypause das selbe Ziele verfolgte. Die beiden DLV-Athletinnen gaben sich also gemeinsam mit einer Polin auf Normjagd. Konzentriert spulten sie die ersten Runden nach Vorgabe ab und doch war die 2000-m-Durchgangszeit in 6:32 Min. zu langsam. Rehberg reagierte mit einer Tempoverschärfung und blieb bis zum letzten Hindernis vor ihrer erfahrenen Nationalmannschaftskollegin. „Dann hat Antje aber ihre gute Technik ausgespielt und ist vorbeigezogen.“
Grund zum Grämen hatte Rehberg nicht. Als 13. in 9:44,82 leistete die CAU-Studentin Maßarbeit. „Oder wie meine Mama sagte: nicht zu viel Energie verpulvert.“ Ähnlich sah es auch SG-Trainer Andreas Fuchs, der mit seinem Schützling die Bahnfahrt nach Ostrau auf sich genommen hatte: „Alles, was heute zählte, war die Norm. Nach einer wahrlich nicht perfekten Frühjahrsvorbereitung und dem schwierigen letzten Jahr war dieses Rennen enorm wichtig für Mayas Selbstvertrauen. Jetzt können wir uns im Training voll auf die deutschen Meisterschaften Mitte Juli konzentrieren.“. Im Hindernislauf stehen dem DLV dank Titelverteidigerin Gesa Felicitas Krause vier Startplätze zur Verfügung, wofür mit Krause, Elena Burkhard, Möldner-Schmidt, Rehberg und der noch ohne Norm ausgestatteten Hamburgerin Jana Sussman fünf Läuferinnen in Frage kämen. (zor)