Zwei Wochen vor den deutschen Hallenmeisterschaften in Dortmund zeigt sich Kiels Stabhochsprung-Ass Anjuli Knäsche in bester Verfassung. In Hamburg übersprang die 24-Jährige am frühen Sonntagnachmittag die neue Hallenlandesrekordhöhe von 4,50 Meter und setzte damit das Highlight der 600 Teilnehmer starken norddeutschen Meisterschaften. Im Kräftemessen mit der einstigen Vizeweltmeisterin Martina Strutz (4,20 m/Hagenower SV) und der letztjährigen WM-Teilnehmerin Friedelinde Petershofen (4,40 m/SC Potsdam) präsentierte sich die Kielerin souverän, benötigte für ihre neue Bestleistung drei Versuche und krönte sich im spannenden Zweikampf mit Petershofen zur norddeutschen Meisterin.
Selbst die aufgelegte Jahresbestleistung fiel bei zwei Versuchen nur ganz knapp. Nach einer schwierigen Freiluftsaison, die die Kielerin sogar den Bundeskaderstatus kostete, scheint Knäsche, die von der Stiftung Kieler Sporthilfe gefördert wird, zurück in die Erfolgsspur gefunden zu haben. Zwar sprang die SG-Athletin im Sommer 2016 noch ein paar Zentimeter höher, doch unter dem Hallendach standen für sie bisher 4,43 m zu Buche. Die Steigerung ist auch deshalb beachtlich, da Knäsche aus einem verkürzten Wettkampfanlauf springt. „Ein Stab, mit dem ich mich letztes Jahr kaum zu springen getraut habe, wird demnächst mein Trainingsstab. Das ist irgendwie schon verrückt“, verriet die Wirtschaftsstudentin, die optimistisch auf die DM blickt: „Da ich meine Ziele für die Hallensaison bereits erfüllt habe und auf einem konstant hohen Niveau springe, möchte ich in Dortmund auf jeden Fall eine Medaille gewinnen.“ „Anjuli musste in den letzten eineinhalb Jahren ganz schön etwas einstecken. Die neue Bestleistung, aber auch der Triumph über Friedelinde und Martina, ist da sicherlich gut für die Seele. Das ist wirklich schön zu sehen“, sagte Landestrainer Hinrich Brockmann. (zor)