Mit ihrer Saisonbestleistung von 4,40 Meter gingen die Medaillen weg, doch Kiels Stabhochsprung-Ass Anjuli Knäsche (SG Kronshagen/KTB) kam an diese im Finale der Universiade nicht heran. Übersprungene 4,20 Meter reichten für Schleswig-Holsteins Landesrekordhalterin bei den Weltspielen der Studenten in Taipeh lediglich zu Platz sechs, was Knäsche nach wenigen Stunden enttäuscht kommentierte: „Passt halt irgendwie zur Saison.“
Und dabei hatte sich im Einspringen am Sonnabend noch Großes angekündigt: „Die Schnur hing irgendwo zwischen 4,20 Meter und 4,30 Meter. Da bin ich dreimal hoch drübergesprungen. Effektiv bestimmt locker 4,50 Meter. Das hat sich richtig gut angefühlt.“ Da die 23-Jährige nach einem guten Einspringen in der Qualifikation bereits bemerkt hatte, dass ihr eine lange Wartepause bis zum Wettkampf aktuell nicht gut tut, stieg Knäsche direkt bei der zweiten Höhe ein. 4,00 Meter galt es zu Überwinden, und obwohl dies der von der Stiftung Kieler Sporthilfe unterstützten Athletin direkt im ersten Versuch gelang, das gute Gefühl vom Einspringen war verflogen. Im Wettkampf ging trotz der guten Bedingungen und Stimmung gar nichts mehr. Beim Einstich passte es nicht, dadurch klappte das Aufrollen nicht. „Und dann ist das eben kein ganzer Sprung“, so die 4,55-Meter-Springerin. Etwas unrund und abgehackt wand sich die Wirtschaftsstudentin bei 4,20 Meter über die Latte, die zu ihrer Erleichterung schon beim ersten Versuch liegen blieb.
Damit reihte sich Knäsche im Feld der zwölf Finalteilnehmerinnen genau dort ein, wo sie anhand der Saisonbestleistung einzuordnen war. Im Rückblick ärgerlich, dass alle Medaillen schon bei 4,40 Meter weggingen. Silber schnappte sich die Holzmindenerin Annika Roloff. Universiade-Gold ging ohne Fehlversuch an die Weißrussin Iryna Zhuk. (zor)