Ein Jahr nach WM-Silber hat die Kieler Ruderin Frieda Hämmerling mit dem deutschen Doppelvierer der Frauen bei der WM in Linz den vierten Platz belegt. Im A-Finale kam das deutsche Boot am Sonnabend nach China, Polen und den Niederlanden ins Ziel.
Die Goldmedaille gewann Oliver Zeidler im Einer sowie der Deutschland-Achter, der mit dem Sieg vor den Niederlanden und Großbritannien zum dritten Mal in Folge Weltmeister wurde und sich gleichzeitig das Ticket für Tokio 2020 sicherte.
Hämmerling und ihre Mitstreiterinnen Franziska Kampmann, Michaela Staelberg und Daniela Schultze hatten sich ebenfalls den Weltmeister-Titel als Ziel gesetzt. Im Finale legten die Europameisterinnen mit hoher Schlagzahl los, mussten aber noch im ersten Viertel der Strecke die Führung abgeben. Schon nach 1000 Metern hatte sich das Spitzentrio aus den später siegreichen Chinesinnen (6:34,65 Sekunden), den zweitplatzierten Polinnen (6:36.59) und den Niederländerinnen (6:36.62) deutlich abgesetzt. Die deutschen Frauen kamen mit 10,46 Sekunden Rückstand auf das chinesische Boot ins Ziel. Die Olympia-Qualifikation war mit dem Final-Einzug gesichert.
„Wir waren schon recht enttäuscht“, sagte Hämmerling wenige Stunden nach dem Finale und einer ersten Rennbesprechung. „Mehr war einfach nicht drin“, sagte die 22-Jährige, die von der Stiftung Kieler Sporthilfe gefördert wird. Wegen der Qualifikation für Tokio 2020 wehte bei dieser WM ein anderer Wind. „Alle haben sich total reingehängt, weil es um die Quali ging. Es war schon krass, was hier abging“, sagte Hämmerling, die sich weiterhin Hoffnungen auf einen Platz im Olympia-Boot macht. „Ich glaube nicht, dass unser Abschneiden hier für nächste Saison ausschlaggebend ist.“