Mit ihrem deutschen Meistertitel im Einer am Wochenende hat sich Frieda Hämmerling beste Aussichten auf eine Ruder-Saison nach ihrem Geschmack erarbeitet. Die 22-Jährige will sich nach den Erfolgen im vergangenen Jahr weiter steigern und hat vor allem ein Ziel: „Ich will Weltmeisterin werden“, sagt sie.
Der Herbst 2018 war eine bewegte Zeit für Hämmerling, die von der Stiftung Kieler Sporthilfe gefördert wird. Im September feierte die Kielerin WM-Silber im Frauen-Doppelvierer, dann folgte im November der Umzug nach Berlin. Denn dort haben der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und der Deutsche Ruderverband (DRV) im Zuge der Zentralisierung im Spitzensport den Frauen-Stützpunkt angesiedelt. An die Förde schafft es die von der Stiftung Kieler Sporthilfe geförderte Frieda Hämmerling deshalb nicht mehr oft. „Berlin ist schon eine Ecke weiter weg“, sagt sie. „Aber ansonsten passt hier alles ganz gut.“ Noch ist die Grundschullehramts-Studentin in Hamburg eingeschrieben, kann ihr Studium im vierten Semester aber dank einer Nebenhörerschaft in Berlin fortsetzen. Ihr Fokus liegt im vorolympischen Jahr aber vor allem auf dem Sport. Und die Arbeit trägt Früchte. Am Wochenende siegte sie in einer ungeliebten Disziplin. „Die Kleinboote sind eigentlich die schlimmste Regatta für mich“, sagt sie. „Ich fahre tendenziell lieber Mannschaftsboot. Der Einer ist mir ein bisschen zu langweilig.“ Mit ihrem Sieg bei der Kleinboot-Meisterschaft in Köln hat sie vorgelegt im Kampf um die Nationalmannschafts-Plätze. „Ich hoffe, wieder im Vierer dabei zu sein. Das ist mein Ziel“, sagt die Kielerin, die sich „eigentlich sehr gute“ Chancen ausrechnet. Immerhin war sie in den beiden vergangenen Jahren die Schlagfrau des deutschen Frauen-Doppelvierers. „Aber noch wissen wir nicht, wie die Boote besetzt werden.“
Neben den Ergebnissen aus Köln dienen auch die Resultate der Internationalen Wedau Regatta in Duisburg (10. bis 12. Mai) den Trainern als Entscheidungshilfe. Bei der EM in Luzern (31. Mai bis 2. Juni) sowie den beiden Weltcups in Posen (21. bis 23. Juni) und Rotterdam (12. bis 14. Juli) wird der letzte Feinschliff für die WM (25. August bis 1. September) in Linz vorgenommen. „Mein Ziel für diese Saison ist die WM. Ich will Weltmeisterin werden“, sagt Hämmerling. Und dann? Geht ihr Blick schon aufs nächste, das Olympia-Jahr 2020. Denn beim Saison-Höhepunkt in Österreich werden nicht nur Medaillen, sondern auch Startplätze für Tokio vergeben. (scha)