Was für ein Rennen! Schlagfrau Frieda Hämmerling von der Rudergesellschaft Germania Kiel hat bei den Ruder-Weltmeisterschaften im bulgarischen Plovdiv an der Seite von Carlotta Nwajide, Franziska Kampmann und Marie-Catherine Arnold im Doppelvierer erst von der Anzeigetafel erfahren, dass sie die Silbermedaille gewonnen haben. In einem mitreißenden Finale musste sie um jeden Zentimeter kämpfen.
Zu Beginn des Rennens bei hochsommerlichen Temperaturen konnten sich die bärenstarken Polinnen absetzen, während das deutsche Quartett erster Verfolger war. Während Polen kurz nach der 1250 Meter-Marke fast eine Bootslänge Vorsprung hatte, wurde der deutsche Vierer von den sich heftig duellierenden Mannschaften aus China und den Niederlanden attackiert und reagierte mit einem starken Endspurt, der zur verdienten Silbermedaille vor den Niederlanden, China, Großbritannien und den USA führte.
Nach dem Rennen erklärte Frieda Hämmerling, die von der Stiftung Kieler Sporthilfe gefördert wird: „Wir wollten wirklich von Beginn Vollgas geben, weil die Polinnen im Halbfinale zu schnell weggefahren waren. Im Rennen habe ich gar nicht viel mitbekommen. Ich wusste, dass die Polinnen neben uns vorne waren und die Amerikanerinnen auf der anderen Seite etwas zurück, aber mehr wusste ich nicht. Im Ziel war ich unsicher, weil ich nur sehen konnte, dass einige Boote auf einer Höhe waren. Erst der Blick auf die Anzeigetafel brachte uns Gewissheit: Silber, und damit sind wir natürlich sehr zufrieden.“