Die Kieler Ruderin Frieda Hämmerling hat gute Aussichten auf einen Platz im deutschen Doppelvierer bei den Olympischen Spielen in Tokio. Bundestrainer Marcin Witkowski hat die 24-jährige Athletin der RG Germania Kiel für das erste Großereignis im Ruder-Jahr 2021, die Europameisterschaften im italienischen Varese vom 9. bis 11. April, nominiert.
Dort wollen Hämmerling, die die Position der Schlagfrau an Franziska Kampmann abgab und nun an der Übernahme-Position drei sitzt, und ihre Mitstreiterinnen die Goldmedaille anvisieren. Vergangenes Jahr erreichte der Doppelvierer den zweiten Platz. „Die Konkurrenz ist wie immer schwierig einzuschätzen“, sagt Hämmerling im Vorwege. „Aber wir rechnen damit, dass auch Polen und die Niederlande vorn dabei sein werden.“ Für Hämmerling, Kampmann sowie Carlotta Nwajide und Daniela Schultze ist die EM der größte Wettkampf in dieser Saison. „Man freut sich, dass es jetzt wieder losgeht. Wettkampf macht einfach mehr Spaß als reines Training“, sagt die Kielerin, die sich durch die Nominierung für die EM gute Chancen auf eine Olympia-Teilnahme bei den Sommerspielen in Tokio (23. Juli bis 8. August) ausrechnen darf und davon ausgeht, dass Olympia aller Zweifel zum Trotz stattfinden wird.
„Zwischendurch hatte ich meine Bedenken, aber inzwischen glaube ich, dass es stattfindet“, sagt sie. „Ich verfolge die Debatte aber gar nicht so intensiv.“ Stattdessen liegt der Fokus derzeit auf der EM-Vorbereitung. Seit dieser Woche fahren die Athletinnen die Trainingsbelastung allmählich herunter, um in Italien aus vollen Kraftreserven schöpfen zu können. Nach der EM stehen für die deutschen Ruderinnen noch zwei Weltcup-Rennen (30. April bis 2. Mai in Zagreb und 4.-6. Juni in Sabaudia/Italien) als Olympia-Vorbereitung auf dem Programm. (scha)