Verhindert ein Sturz ihre achte Cross-EM-Teilnahme? Hindernisläuferin Maya Rehberg (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) muss nach Platz 13 im niederländischen Tilburg auf eine Team-Nominierung hoffen. Die Einzelqualifikation verpasste die 23-Jährige am Sonntag um Haaresbreite – der deutsche Leichtathletikverband forderte dafür eine Top-Ten-Platzierung.
Manchmal spiegelt ein einziges Rennen den kompletten Saisonverlauf wider: schlecht gestartet, rangekämpft, gestürzt, aufgestanden und zurückgekämpft. „Der Warandeloop“ in Tilburg wie auch das Sportjahr 2017 war kein einfaches für Schleswig-Holsteins Vorzeigeläuferin. Krankheitsbedingt verpasste Rehberg im Sommer die EM-Qualifikation über die Hindernisse, nun könnte der erste Wettkampfsturz ihrer Karriere auch noch das Aus für die Cross-EM bedeuten. „Ich weiß gar nicht so richtig, wie das passieren konnte. Auf einmal hatte ich in dieser einen Kurve mit einem Fuß keinen Halt mehr und bin gestürzt. Zum Glück bin ich recht schnell wieder hochgekommen, so dass mir der Sturz nicht zu viel Zeit gekostet hat. Aus dem Rhythmus brachte es mich trotzdem“, so Rehberg direkt nach dem Zieleinlauf, den sie nach 30:08 Min. als Dreizehnte beendete.
Kurz vor dem Sturz, der sich etwa Mitte des 8300 Meter langen Rennens ereignete, hatte sich die CAU-Studentin gerade erst um wenige Meter von der Hamburgerin Jana Sussmann lösen können, die als insgesamt Zehnte und vierte Deutsche den direkten Sprung ins EM-Team schaffte. Ebenfalls einen Platz im deutschen EM-Aufgebot erkämpften sich auf dem neuen schweren Tilburger Geläuf als Dritte Elena Burkard (LG Nordschwarzwald), Siebte Fabienne Amrhein (MTG Mannheim) und Neunte Caterina Granz (LG Nord Berlin). Das Rennen gewann die Schwedin Meraf Bahta (28:41 Min) knapp vor der Schweizerin Fabienne Schlumpf.
Für Rehberg, die von der Stiftung Kieler Sporthilfe unterstützt wird, bleibt hinsichtlich der Cross-Europameisterschaften in Samorin (Slowakei) in eineinhalb Wochen nur noch die Hoffnung auf eine komplette Team-Nominierung seitens des DLV. Dieser darf bis zu fünf Athleten pro Altersklasse und Geschlecht nominieren. Aufgrund der hohen Leistungsdichte der deutschen Frauen und dem Sturzrisiko im Crosslauf sollte man jedoch annehmen, dass ihre Chancen, mitgenommen zu werden, durchaus gut stehen, zumal Rehberg in den vergangenen sieben Jahren immer Teil des deutschen Cross-Teams war. Bundestrainer Henning von Papen signalisierte bereits gestern, die Kielerin auf jeden Fall für die bevorstehende EM vorschlagen zu wollen. (Text/Foto: zor)