Nicht nur der Deutschland-Achter trumpfte beim zweiten Ruder-Weltcup in Linz (Österreich) auf, auch die Kielerin Frieda Hämmerling jubelte im Doppelvierer der Frauen über Gold.
Ruhiges Wasser, kein Wind und kühle Temperaturen boten beste Voraussetzungen für den Kampf um die Podestplätze. Bundestrainer Marcin Witkowski stellte den Frauen-Doppelvierer nach dem dritten Platz beim ersten Weltcup in Belgrad neu auf. Er wollte noch mal eine andere Kombination ausprobieren. Nur Frieda Hämmerling von der Rudergesellschaft Germania Kiel saß erneut auf dem Schlagplatz. „Wir haben zuvor nur vier Tage trainiert, das ist eigentlich zu kurz“, berichtete die 21-jährige Studentin.
Im Vorlauf lief das deutsche Team über die 2000 Meter Renndistanz knapp mit 0,14 Sekunden hinter dem amtierenden Weltmeister aus den Niederlanden ein. Über den Hoffnungslauf qualifizierte sich die Crew um Schlagfrau Hämmerling aber doch noch für das Finale. „Der Sieg war deutlich, endlich waren wir so richtig im Wettkampf angekommen“, sagte die Kieler Ruderin. Im Endlauf war das Feld vom Start weg eng zusammen. Die Ukraine, Niederlanden und Deutschland kämpften um die Spitze, bis die deutsche Mannschaft 500 Meter vor dem Ende den Turbo zündete und Wasser zwischen sich und die Verfolger brachte. Marie-Catherine Arnold, Carlotta Nwajide, Franziska Kampmann und Frieda Hämmerling gewannen Gold (6:25,910 Min.) vor China (+2,860 Sek.) und Australien (+3,010). „Total verrückt, ein super Rennen“, brach es aus Hämmerling heraus, die nun auf eine erneute Nominierung für den dritten Weltcup in Luzern (13.-15. Juli) hofft. „Wenn ich dann im Boot sitze, werde ich auch Mitte September bei der Weltmeisterschaft im bulgarischen Plovdiv dabei sein“, ist sich Hämmerling sicher. Dann ginge für sie ein Traum in Erfüllung.
Insgesamt acht Medaillen holte die DRV-Flotte auf einem Nebenarm der Donau in den olympischen Bootsklassen. Zweimal Gold, zweimal Silber und viermal Bronze gehen auf das Konto des Deutschen Ruderverbandes. Auch der Deutschlandachter musste sich erst durch den Hoffnungslauf für das Finale qualifizieren. Das Team ließ dann aber nichts anbrennen und setzte sich direkt an die Spitze des Feldes, dicht gefolgt von den Briten und den Niederländern. Erst auf der zweiten Streckenhälfte gelang es der Crew von Uwe Bender, sich von den Verfolgern abzusetzen und ihr Gold abzusichern. (sho)