Frieda Hämmerling von der RG Germania Kiel ist erst 20 Jahre jung, aber trotzdem schon sehr erfolgreich. 2015 wurde sie im Doppelzweier Junioren-Weltmeisterin und Sportlerin des Jahres in Schleswig-Holstein. Ein Jahr später, in der Altersklasse U23, knüpfte Hämmerling nahtlos an ihre vorherigen Erfolge an. Zusammen mit ihrer neuen Partnerin Julia Leiding aus Rostock gewann sie auf Anhieb die deutsche Meisterschaft und ruderte ins Finale der Weltmeisterschaften, in dem letztlich der fünfte Platz heraussprang. In diesem Jahr gelang der Athletin dann der große Wurf: Bei der Europameisterschaft in Racice (Tschechien) gewann Hämmerling im Frauen-Doppelvierer die Goldmedaille. „Wir haben uns natürlich eine Medaille erhofft. Dass es dann aber Gold wird, damit hat niemand gerechnet“, berichtet die Kielerin stolz, die in Hamburg Betriebswirtschaftslehre studiert. „Ich muss im Moment alleine lernen für das Studium, da ich sehr viel trainiere oder Wettkämpfe habe“, sagt die frischgebackene Europameisterin. Trotz des immensen Zeitaufwandes und des Spagats zwischen Leistungssport und Studium wirkt Hämmerling gelassen. „Ich mache nicht den Fehler und setze mich selber unter Druck. Zudem gehe ich relativ locker und entspannt in die Rennen, damit fahre ich am besten“, sagt die 20-Jährige.
Nach ihrem jüngsten EM-Triumph wurde Hämmerling bei einer Abstimmung des Deutschen Ruderverbandes zur Ruderin des Monats Mai gewählt. Die Kielerin setzte sich mit deutlicher Mehrheit durch und blickt schon optimistisch in die Zukunft: „Ich freue mich auf die Weltmeisterschaft vom 24. September bis 1. Oktober in Sarasota, ohne mir über die Ergebnisse dort bisher Gedanken gemacht zu haben. Ich lasse es einfach auf mich zukommen. Mein großes Ziel sind auf jeden Fall auch die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio“, verrät Hämmerling und lässt dabei schon ein wenig Euphorie durchklingen.