Nach einem ständigen Auf und Ab der Gefühle in unserer bisherigen Saison haben wir Mitte September unser Boot für die 49er Senioren-Weltmeisterschaft verpackt.
Gleich zum Start von 2025 musste Frederik aufgrund seiner Rückenverletzung vier Monate aussetzen. Darunter fielen auch zwei Worldcups im Frühjahr, sowie vor allem wichtige Trainingszeit. Nachdem wir dann gemeinsam die Kieler Woche sehr erfolgreich abschließen konnten, erwischte es Per kurz darauf mit einer schweren Virus-Infektion. Diese führte zu einer weiteren langen Pausenphase – insgesamt zehn Wochen. In dieser Phase lag leider auch unser Zielwettkampf, die Junioren WM in Dänemark.
Nach der Genesung konnten wir im September noch zwei Wochen in Kiel trainieren.
Dann ging es los nach Cagliari, in den Süden von Sardinien. Vor Ort erwarteten uns traumhaftes Klima und täglich tolle Segelbedingungen. Das spannende dabei war, dass kein Tag dem vorherigen ähnelte.
Sowohl das Wetter als auch die Umgebung versprachen ein traumhaftes Event.
Die Bucht vor Cagliari ist eingerahmt durch zwei spektakuläre Gebirgs- und Felsenformationen, die das Segeln strategisch anspruchsvoll machen.
Um das Ganze noch zu toppen war das türkise Wasser mit seinen 24°C so warm, dass wir jeden Tag in Lycra-Garnitur segeln konnten.
Vier Tage Training hatten wir vor Ort gemeinsam mit unserer Junioren-Trainingsgruppe und Trainer Max Groy, bevor das Event los ging. Als Einsegelzeit auf dem Revier natürlich relativ wenig. Aus schulischen Gründen gab es keine andere Chance.
Die täglich wechselnden Wind- und Wellenbedingungen machten das Revier vor Cagliari sehr anspruchsvoll.
Unsere Herangehensweise an die erste Senioren-Weltmeisterschaft war es, das Event hauptsächlich zum Sammeln von Erfahrung mitzusegeln.
Dennoch waren wir hochmotiviert unsere Bestleistung zu zeigen und voller Freude, da wir endlich wieder beide gesund zusammen segeln konnten.
Von den geplanten sechs Wettfahrttagen sollten die ersten drei Tage als die Qualifying Series ausgesegelt werden, um danach die Gold-, Silber- und Bronzefleets zu ermitteln.
Im 49er waren 84 Boote am Start. Dabei war das besondere für uns, gegen die aktuellen Segelgrößen dieser Welt anzutreten, wie u.a. Diego Botin und Florian Trittel, die Gold-Medaillen-Gewinner von Marseille und SailGP-Gewinner 2024.
Um in den Rennen überhaupt ansatzweise mitspielen zu können, wurden wir permanent gefordert, die Geschwindigkeiten von Olympiateilnehmern und mehrfachen Welt- und Europameistern mitzuhalten – genau das waren unsere persönlichen Highlights der WM.
Mit 20 und 18 Jahren gehörten wir zu den jüngsten im Feld und freuten uns riesig, nach erfolgreicher Qualifikation ab Tag 4 im Silberfleet starten zu können.
Auch an den Finaltagen blieb es spannend bis zum Schluss: erst noch leichte und drehende Winde, und dann stellten uns als leichteste Crew die 18-22kn mit steiler Welle am letzten Tag vor große Herausforderungen.
Wir beendeten die Regatta auf einem sehr zufriedenstellenden 47. Platz – und damit waren wir Rang zwei in der Altersklasse U21. Insgesamt sind wir damit richtig happy und freuen uns, dass wir zum ersten Mal im 49er unsere volle Leistung zeigen konnten.
Ein sehr großer Dank gilt allen unseren Unterstützern, die diesen erfolgreichen Saisonabschluss möglich gemacht haben. Besonders möchten wir dabei das Hotel Kieler Yacht-Club erwähnen, welches uns in der Vorbereitung auf diese Weltmeisterschaft besonders geholfen hat.
Und wir danken Max, Dom und Riccardo für die gute Betreuung auf dem Wasser.
Zweiter U21 bei unserer ersten 49er WM auf Sardinien – unser großer Dank gilt der Stiftung Kieler Sporthilfe für ihre Unterstützung!
