Der Sporthilfe-Cup blickt auf eine Tradition seit 2004 zurück. Dennoch gab es bei der 14. Auflage des Benefizturniers der Stiftung Kieler Sporthilfe eine Premiere: Dass eine Siegerin baden geht, gab es noch nicht. Und der Erlös für die Talentförderung lag bei über 12000 Euro – Rekord.
Von Gerhard Müller und Sven Hornung (Fotos)
Die Sporthilfe war erstmals zu Gast beim Golfclub Altenhof, und wer auf dem idyllischen Platz mit seinem alten Baumbestand lange nicht mehr gespielt hat, der staunte über diverse Umgestaltungen. Abgesehen von den idealen Fairways und fairen Roughs erwiesen sich die ehemaligen „Problemzonen“, die Grüns der Bahnen drei und zwölf, als perfekt zum Putten.
Zum Niveau des Turniers passte die Organisation von GCA-Spielführer Ralf Lambracht. Auch das Wetter spielte mit. Mögliche Gewitter, auf die Lambracht die 100 Spieler eingestimmt hatte, blieben aus. „Ein klasse Tag und ein toller Platz“, urteilte der frühere Profi und Sportdirektor des Hamburger SV, Holger Hieronymus, der mit Torhüter Richard Golz (453 Bundesligaspiele für den HSV und den SC Freiburg) ebenso am Start war wie Jens Brendel (Präsident des Seglerverbandes), Ekkehard Wienholtz (Ehrenpräsident des LSV), Steffen Schneekloth (Präsident der KSV Holstein) oder Stephan Tholund, Aufsichtsratsvorsitzender des Kieler Zweitliga-Aufsteigers.
Den Wanderpokal sicherte sich Amin Bhinder mit 61 Nettopunkten. Der 31-Jährige spielt erst seit vergangenem Herbst Golf und trat mit Vorgabe 54 zu seinem zweiten Turnier an. Sein Balltalent hat er nicht nur in der B-Jugend-Regionalliga des FC Kilia bewiesen. „Ich habe bis zu meinem zehnten Lebensjahr in Indien Hockey gespielt“, schmunzelte der Kieler und bekannte augenzwinkernd: „Auf dem Fairway lief es richtig gut, nur mein Putten war nicht optimal.“
Langes und kurzes Spiel sehr gut – das galt für Magdalena Hoffmeister. Mit Handicap 10,4 begann sie ihre Runde auf ihrem Heimatplatz, 18 Löcher später standen 81 Schläge, darunter zwei Birdies und neun Par, auf ihrer Scorekarte und umgerechnet beeindruckende 31 Bruttopunkte, mit denen sie diese Wertung gewann. „Das war die beste Runde, die ich je gespielt habe“, freute sie sich.
Ihr gutes Golf bedeutete nicht nur, dass sie jetzt erstmals ein einstelliges Handicap aufweist. Zur Tradition in Altenhof gehört, dass neue „Single-Handicapper“ ein Bad nehmen müssen. Ralf Lambracht und Hartmut Bruhn-Brammer, Titelverteidiger des Wanderpokals, beförderten die tapfere Kielerin in den Teich am 18. Grün.
Außergewöhnlich beim stimmungsvollen Sporthilfe-Cup war zudem, dass Michael Schütz, Leiter der Julius-Bär-Bank in Kiel, eine Spende von 2500 Euro beisteuerte und ein Ehepaar die Sonderwertung „Longest Drive“ der Damen und Herren gewann. Nina und Andreas Raddatz schlugen an Loch neun so weit ab wie keine anderen der 100 Teilnehmer, die bei der Siegerehrung von zwei 14 Jahre alten Turnern erfuhren, was drei Stunden tägliches Training bewirken können: Thore Beissel und Karl Ornowski sind die jüngsten der 18 von der Sporthilfe geförderten Talente und schon Medaillengewinner bei deutschen Meisterschaften.
Ergebnisse des Golfturniers der Stiftung Kieler Sporthilfe beim GC Altenhof, Brutto-Wertung: 1. Magdalena Hoffmeister (Altenhof/Handicap 10,4/31 Punkte), 2. Hartmut Bruhn-Brammer (Altenhof/10,8/25), 3. Stephan Greve (Altenhof/10,6/24), 4. Christian Scheffler (Uhlenhorst/18,5/23) und Anne Béress-Brossmann (Altenhof/11,2/23), 6. Siegfried Brien (Altenhof/15,9/22) und Claudia Kube (Altenhof/8,6/22), 8. Thomas Döbel (Uhlenhorst/15,2/21), 9. Andreas Hitzl (An der Pinnau/18,5/20) und Holger Hieronymus (Treudelberg/8,2/20).
Netto, Handicap-Klasse bis 21,9: 1. Christian Scheffler (42 Punkte), 2. Andreas Hitzl (41), 3. Jochem Schlotmann (Uhlenhorst/19/40) und Magdalena Hoffmeister (40), 5. Siegfried Briehn (37), 6. Hartmut Bruhn-Brammer (36), Stefan Heitkämper (Altenhof/17,3/36), Thomas Döbel (36), 10. Anne Béress-Brossmann (35).
Netto, Handicap-Klasse ab 22,0: 1. Amrinder Bhinder (Uhlenhorst/54/61), 2. Alexander Eck (Uhlenhorst/44/52), 3. Marc Tietjen (Uhlenhorst/37/48), 4. Lena Teßmann-Stein (Altenhof/26,5/43), 5. Claus Wohlgemuth (Gut Bissenmoor/26,9/41), 6. Pietro Atlante (Altenhof/38/39), 7. Oliver Rumpf (Aukrug/41/37), Hannes Gosch (Hohwachter Bucht/24/37) und Walter Trettel (Hohwachter Bucht/27,3/37)
Nearest-to-the-Pin: Lena Teßmann-Stein 3,47 m – Longest Drive Damen: Nina Raddatz (Altenhof/11,8) – Longest Drive Herren: Andreas Raddatz (Altenhof/13,3).