Gold-Regen für die deutschen Ruderer bei den Europameisterschaften in Luzern. Auch die Kielerin Frieda Hämmerling (RG Germania) triumphierte auf dem Rotsee. Die 22-Jährige, die von der Stiftung Kieler Sporthilfe gefördert wird, siegte im Doppel-Vierer mit ihren Kolleginnen Michaela Stälberg (Krefeld), Julia Lier (Halle/Saale) und Franziska Kampmann (Waltrop) in 6:16,69 Minuten vor den Niederlanden, die nur 0,39 Sekunden später das Ziel erreichten. Dritte wurden die Ukrainerinnen (+2,13 Sekunden). „Für mich persönlich war es ein Drama, weil ich bei den letzten drei bis fünf Schlägen einfach nicht mehr konnte“, sagte Hämmerling in der ARD. Auf dem Weg zum großen Ziel, dem WM-Titel, bestätige das EM-Ergebnis, „dass wir vieles richtig gemacht haben, dass vieles passt und wir uns als Team gefunden haben“, sagte Hämmmerling weiter.
Der Deutschland-Achter hat seine Siegesserie fortgesetzt und seinen EM-Titel erfolgreich verteidigt. Im Finale wehrte das Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes (DRV) die Angriffe der Teams aus Großbritannien und den Niederlanden ab und gab den Konkurrenten in einem spannenden Finish das Nachsehen. Damit ist die Crew um Schlagmann Hannes Ocik aus Schwerin in Finalläufen seit Rio 2016 weiterhin ungeschlagen und sicherte sich den siebten EM-Triumph in Serie. Der einstige Leistungsschwimmer Oliver Zeidler stahl dem ruhmreichen Deutschland-Achter allerdings die Show. Nur drei Jahre nach seinem Wechsel der Sportart bescherte der Ingolstädter dem DRV den ersten Einer-Sieg bei kontinentalen Titelkämpfen seit dem Sieg von Peter-Michael Kolbe 1973. „Auf den letzten 250 Metern habe ich gesagt: jetzt oder nie. Da habe ich die Schläge runtergezählt und war vollkommen im Tunnel“, kommentierte der 22-Jährige seinen hart erkämpften Sieg mit einem Vorsprung von einer Luftkastenlänge vor dem Niederländer Stef Broenink und dem Weißrussen Pilip Pavukou.
Weitere Erfolge im Frauen-Doppelzweier sowie im leichten Männer-Doppelzweier und ein dritter Rang im Vierer ohne Steuermann rundeten das positive DRV-Gesamtbild in den olympischen Klassen ab. Eine ähnlich gute Bilanz gab es zuletzt bei der EM 2010.