Im Rahmen der International-Judo-Federation (IJF) World Tour, bei der wichtige Qualifikationspunkte für Olympia 2020 in Tokio gesammelt werden können, holte Dominic Ressel vom TSV Kronshagen beim Grand Prix in Zagreb in der Klasse bis 81 kg den Sieg und freute sich unbändig: „Mein erstes IJF-Gold, ich bin super glücklich!“
Nach einem Freilos traf Ressel auf den Kanadier Briand Etienne. Durch einen konsequent geführten Griffkampf setzte er seinen Kontrahenten massiv unter Druck und entschied nach zwei Minuten in einer Bodensituation mittels Einhandwürger den Kampf. In Runde drei ging es gegen den Georgier Koba Mchedlishvili. Der U21-Europachamp von 2016 leistete Ressel verbissenen Widerstand; doch in letzter Sekunde gelang dem TSVK-Judoka eine Hüfttechnik, die er am Boden mit einem Haltegriff konsequent beendete. Im Viertelfinale wartete der bravourös aufgetretene Portugiese Anri Egutidize. Der deutsche Champion musste sich gegen gefährliche Angriffe verteidigen, bevor er seinerseits den Kontrahenten mit einer spektakulären Kontertechnik zu Boden warf und ihn dort bis zum Ippon (Sieg) festhielt.
Im Halbfinale dominierte Ressel Alexios Ntanatsidis (Griechenland) klar, bis der wegen einer Verletzung aus dem Vorkampf schließlich aufgeben musste. Das Finale bestritt der von der Stiftung Kieler Sporthilfe geförderte Ressel gegen den U21-Weltmeister von 2017, Matthias Casse aus Belgien. Taktisch optimal von Bundestrainer Richard Trautmann eingestellt, entschärfte er Casses Spezialtechnik, den tief eingesprungen Schulterwurf, perfekt. So verlief das Duell sehr ausgeglichen. Dann nutzte Vize-Europameister Ressel eine offene Bodensituation blitzschnell und setzte mit einem Einhandwürger den Hoffnungen des Belgiers ein Ende. „Das gibt mir viel Selbstvertrauen für die nächsten Turniere. Dieser Sieg ist ein großer Schritt in meiner Entwicklung, was mich noch mehr freut als die Medaille selber“, sagte Ressel. „Besonders, weil meine Mutter vor Ort war, zusammen mit Unterstützern aus meinem TSV Kronshagen. Die Leute stolz zu machen, die mich noch als kleinen Hosenscheißer kennen, fühlt sich großartig an.“
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