Seit Mitte Oktober trainiert Stabhochspringerin Anjuli Knäsche von der SG TSV Kronshagen / Kieler TB in den USA. Nun ließ sie der Stiftung Kieler Sporthilfe einen ersten Bericht zukommen…
„Wir trainieren in Pullman, WA. Hier wird es langsam kalt und so haben wir diese Woche die ersten Einheiten in der Halle gemacht. Die Halle wird „The Bubble“ genannt und sieht von außen aus wie eine riesige Hüpfburg. Es gibt leider kein Tageslicht in der Halle, aber die Beleuchtung ist sehr gut. Außerdem hallt es die ganze Zeit sehr amüsant, wenn man redet. In meiner Trainingsgruppe sind noch zwei weitere Mädels: Katie Nageotte (PB: 4,91m, US-Hallenmeisterin) und Kriston Brown (PB: 4,70m). Wir verstehen uns super und pushen uns gegenseitig. Zuerst empfand ich das Anfeuern im Training als sehr sonderbar, aber inzwischen ist es einfach nur geil! So kann man immer noch ein paar Prozent mehr rauskitzeln. Mein Trainer Brad Walker, selber ein ehemaliger weltklasse Stabhochspringer und 6m-Mann, weiß, was er tut und bringt als Trainer einfach alles mit! Ich fühle mich hier willkommen und super wohl!
Das Training läuft hier unter dem Motto: Wir wollen bessere Athleten werden! Und so haben wir in den letzten Wochen sehr an konditionellen Grundlagen gearbeitet. Ich dachte immer, ich wäre athletisch ganz gut davor, aber ich wurde eines besseren belehrt! Bei Läufen sehe ich die meiste Zeit nur die Schuhsohlen der beiden Mädels…ABER es wird der Tag kommen, an dem ich mithalten kann! Fazit: Ich habe noch eine Menge Potenzial! Naja, und immerhin kann ich bei fast allen Übungen im Oberkörperbereich den Ton angeben ?
Bisher springen wir nur einmal pro Woche Stab und so war es heute erst meine zweite richtige Einheit. Die Fortschritte sind deutlich erkennbar und ich verstehe immer mehr die Idee meines Trainers, wie Stabhochsprung funktionieren soll.
Ich lebe hier in einem Haus und habe 2 (bald 3) Mitbewohnerinnen. Die beiden Mädels sind klasse und wir haben uns schon den ein oder anderen Abend verquatscht…
Die nächsten Wettkämpfe:
Ich plane am 18.01. beim Pole Vault Summit in Reno zu starten und dann direkt oder eine Woche später nach Deutschland zu fliegen, um dort meine Hallensaison fortzuführen. Ich werde auf jeden Fall am 16.02. bei den Deutschen Hallenmeisterschaften an den Start gehen, um mir dort hoffentlich ein Ticket für die Hallen-Europameisterschaften in Glasgow zu sichern.“