Die Stiftung Kieler Sporthilfe (SKS) wird in diesem Jahr 16 Sportler mit einem Etat von 78000 Euro fördern. Das ist das Ergebnis der Kuratoriumssitzung am Dienstagabend im Hause der Kieler Nachrichten. „Damit bleiben wir nur geringfügig unter dem Rekordetat von 2018“, erklärte der Sporthilfe-Vorsitzende Gerhard Müller.
Nachdem Stabhochspringerin Anjuli Knäsche und Beachvolleyballer Milan Sievers ihre Karrieren beenden mussten und Turn-Talent Karl Ornowski im vergangenen Herbst wegen einer langwierigen Handgelenksverletzung nicht mehr unterstützt werden konnte, ist der Kreis der geförderten Talente etwas kleiner geworden. Einziger echter Neuzugang ist Shamsu-Deen Raimi. Der Nachwuchsturner des Kieler TV ist mit zwölf Jahren zugleich der jüngste in 25 Jahren von der SKS jemals geförderte Sportler. „Reck-Olympiasieger Fabian Hambüchen hat im vergangenen Jahr über Raimi geurteilt, er habe noch nie solch schwierige Übungen von einem Turner in diesem Alter gesehen“, betonte Gerhard Müller.
Rückkehrerin ist Carolina Werner, die als Vorschoterin von Paul Kohlhoff im Nacra 17 Olympia-Teilnehmerin 2016 in Rio de Janeiro war. Nach der sportlichen Trennung von Kohlhoff segelt die Kielerin inzwischen mit Johannes Polgar vom Norddeutschen Regatta-Verein Hamburg und peilt wie Paul Kohlhoff und Alica Stuhlemmer, die weiterhin zum Kreis der Geförderten gehören, die Olympischen Spiele 2020 in Tokio an. Unter den 16 Athleten, die monatlich Beträge zwischen 150 und 600 Euro erhalten, sind zehn Segler, nicht untypisch für Kiel Sailing City. Müller: „Da Topsegler wie Kohlhoff/Stuhlemmer oder Justus Schmidt und Max Boehme im 49er die höchsten Reisekosten zu internationalen Regatten oder Trainingslagern haben, werden sie von uns in die Top-Kategorie eingestuft.“
Drei Neuzugänge gibt es im Kuratorium. Christian Heinrich, Verleger der Kieler Nachrichten, setzt die Tradition der KN in diesem Gremium fort. Die KN und die Kieler Volksbank waren 1994 Initiatoren und Gründer der Stiftung Kieler Sporthilfe. Neben Bernd Schmidt, der sich als Vorstandssprecher der Kieler Volksbank im Vorstand um die Finanzen kümmert, gehört nun auch Timo Grabowski, Leiter des Gewerbekundengeschäfts der Bank, dem Kuratorium an. Dritter im Bunde ist Torsten Levsen, Vorstandsvorsitzender des Windanlagen-Unternehmens Denker+Wulf.
Mit ihrem System von Toppartnern und Partnern sowie Events wie dem Golfturnier „Sporthilfe-Cup“ (Neuauflage am 24. Mai beim GC Altenhof) und dem Skatturnier konnte die Stiftung ihre Fördermaßnahmen seit 2014 verdoppeln. Michael Wormuth, der Kuratoriumsvorsitzende, machte allerdings klar, dass in diesem Jahr erhöhte Anstrengungen nötig sein werden, um das Niveau zu halten. „Ende 2019 laufen einige Vereinbarungen mit Toppartnern und Partnern aus. Wir hoffen, dass wir von dieser Seite weiterhin die nötige Unterstützung erhalten und müssen uns darüber hinaus verstärkt um neue Förderer bemühen.“