In einem taktisch starken Rennen hat sich Adia Budde den deutschen Meistertitel der U 20 über 3000 Meter gesichert. Die von der Stiftung Kieler Sporthilfe geförderte Altenholzerin setzte sich in der Dortmunder Leichtathletikhalle auf den letzten 150 Metern von der Konkurrenz ab und siegte in 9:38,36 Minuten noch mit fünf Sekunden Vorsprung. Die Kronshagenerin Fenna Wulf kam in dem Rennen auf Rang sechs (10:06,79 Minuten).
Budde, doppelte Jugend-Vize-Europameisterin über 2000 und 3000 Meter Hindernis, galt in ihrem Rennen als klare Titelfavoritin und hatte Gold im Fokus. Dennoch ging sie nicht ohne Vorsicht in das Rennen, denn gegen einige Konkurrentinnen war sie bisher noch nicht gelaufen.
So hatte Trainer Karsten Ralfs die taktische Marschroute ausgegeben, nicht allein an die Spitze zu gehen, sondern auch andere Läuferinnen Tempo machen zu lassen. Diese Idee ging auf. Nachdem Budde die ersten zwei Runden von vorn bestritten hatte, ließ sie Emily Junginger passieren. Die Sindelfingerin lief an der Spitze ein beständiges Tempo und zog das Feld weit auseinander.
Das Spitzen-Trio spulte die ersten beiden Kilometer in jeweils 3:16 Minuten ab – sehr zur Freude von Karsten Ralfs. „Das war genau das Tempo, das wir wollten. Nicht zu schnell, aber schnell genug, um das Feld auseinanderzuziehen.“ In der vorletzten Runde musste Sarah Köcher abreißen lassen, und nach der vorletzten Kurve zündete Adia Budde den Turbo. Junginger war dem Schlussspurt nicht gewachsen, und so wuchs der Vorsprung der Altenholzerin bis zum Ziel beständig an.
„Ich freue mich riesig. Ich war im Rennen zwar guter Dinge, wusste aber nicht, was von den anderen noch kommen würde. Daher habe ich im Endspurt nicht nachgelassen“, berichtete Adia Budde.
Nicht glücklich war Fenna Wulf mit ihrem sechsten Platz. Die Kronshagenerin hatte bis zur Schlussrunde das Verfolgerfeld des Spitzentrios angeführt, war dann noch von zwei Konkurrentinnen überspurtet worden. „Ich bin sehr enttäuscht. Ich habe mich gut gefühlt und war motiviert. Mein Trainer Andreas Fuchs und ich haben eine Chance auf Platz drei gesehen. Wäre ich mit mehr Mut gelaufen, hätte das Rennen einen anderen Verlauf genommen“, sparte sie nicht mit Kritik an sich selbst.
Der Klausdorfer Hochspringer Amdi Gaye scheiterte an der Höhe von 2,01 Metern und musste sich mit übersprungenen 1,98 Metern mit Rang fünf zufrieden geben. (ra)