„Das hilft uns enorm, unsere Talente angemessen fördern zu können“, sagte Gerhard Müller, Vorsitzender der Stiftung Kieler Sporthilfe, am Rande des 20. Sporthilfe-Cups in Kitzeberg. 7000 Euro an Spendenerlösen sorgten bei der Sporthilfe für einen warmen Geldregen an einem lauwarmen Sommerabend – bei besten Bedingungen für die 70 Golferinnen und Golfer, um das eigene Handicap aufzupolieren. Und um mit den Sportlern über ihre kommenden Aufgaben zu plaudern.
Mit auf der Anlage in Heikendorf dabei waren mit Segler Ole Schweckendiek, Beachvolleyballer Momme Lorenz und Vielseitigkeitsreiterin Julia Schatzmann drei der 19 Kieler Sportlerinnen und Sportler, die von der Sporthilfe in diesem Jahr mit monatlichen Beträgen ab 150 Euro gefördert werden. „Wir starten alle für Kiel, für die Region. Die Sporthilfe schafft eine Verbundenheit“, so Julia Schatzmann, für die das Event so etwas wie ein Heimspiel war. Das Elternhaus der 24-Jährigen liegt nur einen Steinwurf vom Golfplatz entfernt. Der Reiz des Abends für die Sportmanagement-Studentin in Kitzeberg? Die vielen Gespräche, das Eintauchen in andere Sportwelten.
„Es war cool, mit unseren Förderern ins Gespräch zu kommen“, sagte auch Momme Lorenz. Besonders im Kopf des Beachvolleyballers geblieben: Viele der Partner haben selbst eine Verbindung zum Sport, konnten ihm an diesem Abend kompetent Mut für die kommenden Aufgaben zusprechen. Wie zum Beispiel für die U 21-WM im November. „Mein Traum ist es, eine Medaille zu holen“, so der 19-Jährige, der das Fernziel Olympia 2028 ausgerufen hat.
Um sich darauf vorzubereiten, ist Lorenz auf Unterstützung wie eben der Kieler Sporthilfe angewiesen. Der Abiturient wird im kommenden Wintersemester an der Uni studieren, zuvor aber im Sand um Punkte hechten. „Beim Beachvolleyball ist es anders als in der Halle, im Verein. Ich muss jede Unterkunft, jeden Flug, jede Zugfahrt selber bezahlen. Ohne finanzielle Unterstützung würde ich das gar nicht schaffen.“
Grundlage für die Förderung ist die sportliche Leistung während der Saison. Das Ziel: Die Athleten in Kiel zu halten und ihnen dabei die Grundlage zu bieten, den Fokus auf ein hochqualitatives Training zu legen. „Wenn man auf höchstem Niveau trainiert, hat man als Sportler keine Zeit mehr für Nebenjobs, um über die Runden zu kommen“, so Müller. „Salopp gesagt ersetzen wir den Job in der Kneipe.“ Zudem stünden besonders Einzelsportler vor großen Herausforderungen im Rennen um Sponsoren. Müller sagt: „Wir füllen diese Lücke.“
Sich seit diesem Jahr neu über die Unterstützung der Kieler Sporthilfe freuen dürfen der Radsportler Mattis Deba (15), die Leichtathleten Adia Budde (17) und Hauke Trost (18), der Golfer Benjamin Taylor (17) sowie die Windsurferin Lina Erpenstein (26). Dagegen wurden die Segler Tom Heinrich, Per und Frederik Schwall sowie Turner Thore Beissel nach schwierigen Saisons mit Partnerwechseln oder Verletzungssorgen vorerst nicht mehr berücksichtigt. Müller betont: „Wir hatten in diesem Jahr einen großen Zulauf.“ Zehn bis zwölf Sportler mussten in dieser Saison abgelehnt werden. Der Etat für 2023 liegt bei 60 000 Euro.
Mit dabei im Teilnehmerfeld des Charity-Golfturniers war neben dem früheren THW-Handballer Christian Scheffler und den ehemaligen HSV-Fußballern Ditmar Jakobs und Holger Hieronymus mit Thies Bergemann auch ein aktueller Bundesligaspieler vom HSV Handball. „Das zeigt die Verbundenheit mit unserer Stiftung, und das freut mich sehr“, sagte Sporthilfe-Vorstand Steffen Schneekloth zum Abschluss. Ein Wiedersehen in Kitzeberg ist 2025 geplant. Turnusgemäß wird im kommenden Jahr wieder in Altenhof abgeschlagen. (psc)